Bonn, 13. April 2015. Welche Kompetenzen erachten Weiterbildungsinstitutionen als besonders wichtig, wenn sie Lehrkräfte einstellen? Die Ergebnisse der wbmonitor-Umfrage 2014 zeigen: Soft Skills, den Schlüsselqualifikationen, wird ein höheres Gewicht beigemessen als speziellen pädagogischen Qualifikationen.

Die Qualität der Erwachsenen- und Weiterbildung bemisst sich an der Kompetenz der Lehrenden, für die Teilnehmenden sind sie die wichtigsten Protagonisten der Erwachsenenbildung. Deshalb hat der wbmonitor 2014 seinen Themenschwerpunkt der Frage gewidmet, welche Auswahlkriterien Weiterbildungsinstitutionen bei der Personalsuche anlegen? An potenzielle Lehrkräfte, so zeigt die Umfrage, wird ein breites Spektrum an Anforderungen gestellt. „Soziale Kompetenz“, Loyalität gegenüber und Identifikation mit der Einrichtung wurden dabei am häufigsten genannt. Erst dann folgen auf das Fachgebiet bezogene Qualifikationen und praktische Berufserfahrung. Sie rangieren noch vor Kriterien aus dem pädagogischen Bereich. Die Ergebnisse charakterisieren eine Branche, die von atypischer Beschäftigung geprägt ist und in der nur knapp ein Drittel des Personals fest angestellt ist, knapp zwei Drittel sind Honorarkräfte. Den „Spitzenwert“ erreichen Volkshochschulen mit einem durchschnittlichen Anteil von 94,5 Prozent Honorarkräften unter ihren Lehrenden. Zudem ist die Weiterbildung durch einen geringen Grad an Professionalisierung gekennzeichnet: im Unterschied zu anderen Bildungsbereichen ist der Zugang zu einer Lehrtätigkeit nicht reglementiert. Zertifizierte erwachsenpädagogische Kompetenzen fehlen bis jetzt und wurden dementsprechend von den Weiterbildungseinrichtungen in der Rangliste von 20 Auswahlkriterien im unteren Bereich angesiedelt. Der gesamte Bericht der wbmonitor-Umfrage steht kostenlos zum Download auf den Seiten des wbmonitors zur Verfügung. Der wbmonitor ist ein Kooperationsprojekt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) und versteht sich als Koordinator eines Informationsaustausches für und über die heterogene Weiterbildungslandschaft. Beim wbmonitor handelt es sich um die größte jährliche Umfrage bei Weiterbildungsanbietern in Deutschland. Das DIE ist die zentrale Einrichtung für Wissenschaft und Praxis der Weiterbildung in Deutschland und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Seine Arbeit dient dem gesellschaftspolitischen Ziel, das Lernen und die Bildung Erwachsener auszuweiten und erfolgreicher zu machen. Damit will es die Voraussetzungen schaffen für die persönliche Entfaltung, die gesellschaftliche Teilhabe und die Beschäftigungsfähigkeit. Um diese Ziele zu erreichen betreibt das DIE eigene Forschung. Es unterstützt die Praxis durch den Transfer von Wissen und wissenschaftliche Serviceleistungen. Beate Beyer-Paulick Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. German Institute for Adult Education Leibniz Centre for Lifelong Learning Heinemannstr. 12-14 53175 Bonn Germany T +49 (0)228 3294-208 F +49 (0)228 3294-398 beyer-paulick@die-bonn.de www.die-bonn.de

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