Nach dem Auftaktworkshop des Projektes "Transparenz und Akzeptanz berufsrelevanter Kompetenzen" im Februar diesen Jahres (s. DIE-Zeitschrift II/2002, S. 49) trafen sich am 10. und 11. April die vier Praxisprojekte aus Berlin, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen mit dem DIE als wissenschaftlichem Begleiter in Göttingen. Im Rahmen des Arbeitstreffens wurden die bisherigen Entwicklungen der vier Projekte und internationale Ansätze der Kompetenzerfassung intensiv diskutiert. Die Ergebnisse hat Bernd Käpplinger für http://intern.die-bonn.de festgehalten. Im Juli findet das zweite Arbeitstreffen statt und für den Herbst wird ein Workshop mit ausgewählten Experten zum Thema "Methoden der Kompetenzerfassung" geplant.

Nach dem Auftaktworkshop des Projektes Transparenz und Akzeptanz berufsrelevanter Kompetenzen im Februar (s. DIE-Zeitschrift II/2002, S. 49) trafen sich am 10. und 11. April die vier Praxisprojekte aus Berlin, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen mit der wissenschaftlichen Begleitung des DIE in Göttingen. Im Rahmen dieses ersten Arbeitstreffens wurden am ersten Tag vor allem die bisherigen Entwicklungen der vier Projekte intensiv diskutiert. Stichpunktartig seien hier einige Aktivitäten genannt: - Das Institut für angewandte Kulturforschung (IFAK) in Göttingen hat den Projektansatz einem kleinen Kreis von ExpertInnen, die mit MigrantInnen arbeiten und/oder selbst einen biographischen Migrationshintergrund haben, vorgestellt. Außerdem wurden 80 MigranntInnen in Qualifizierungsmaßnahmen anhand eines Fragebogens befragt. - Die Servicegesellschaft zukunft im zentrum (ziz) aus Berlin hat 12 Geschäftsführer von Beschäftigungsträgern interviewt und diese Gespräche ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Befragung werden den Befragten auf einem Workshop im April vorgestellt. - Das Berufliche Bildungswerk des Förderkreises des Alzeyer und Wormser Handwerks (bbw) hat erste Gespräche mit Organisationen im ehrenamtlichen Bereich geführt und Strategien für eine Netzwerkarbeit auf zwei Ebenen entwickelt. - Das Bildungsinstitut Pscherer im vogtländischen Lengenfeld ist vom Arbeitsamt mit der Durchführung von Profilings gemäß dem JobAqtiv-Gesetz betraut worden. Seit dem ersten April kommen ca. 30 Arbeitslose pro Monat zum Profiling in das Institut. Außerdem wurden mit Unternehmen Gespräche geführt, welche Anforderungskriterien bei einer Einstellung eine Rolle spielen. Erfreulicherweise zeigten sich bei der Diskussion der Entwicklungsstände viele Schnittpunkte zwischen den prinzipiell eher heterogenen Projekten auf. So konnte erste Schritte zur Anbahnung von Kooperationen zwischen den Praxisprojekten in die Wege geleitet werden. Am zweiten Tag wurden französische und schweizerische Ansätze der Kompetenzbewertung von Pscherer Lengenfeld (Frau Dr. Hentschel und Frau Schulze) und ziz Berlin (Frau Dr. Möding und Herr Stickel) vorgestellt, da diese Ansätze auch in den beiden Projekten schon angewendet werden bzw. angewendet werden sollen. Pscherer führt bereits Erfassungen in Form der Erstellung von Kompetenzbilanzierungsmappen durch. Dabei werden Instrumente der Fremd- und Selbsteinschätzung miteinander verknüpft. ziz hat sich intensiv mit dem Schweizerischen Qualifikationshandbuch beschäftigt. Hier dient theoretisch ein Aktenordner mit 12 Formblättern und einer Gesamtsumme von 30 Seiten der Selbstbeurteilung eigener Kompetenzen. Insgesamt ist das Qualifikationshandbuch in der Schweiz in eine nationale Bildungsinitiative eingebunden. Diese beiden Präsentationen wurden intensiv im Projektverbund diskutiert und es wurde allgemein ein großes Interesse an einer weiteren Beschäftigung mit internationalen Ansätzen der Kompetenzerfassung und –bewertung artikuliert. Im weiteren Verlauf des zweiten Tages wurde eine Auswertung der Akzentsetzungen in den Gestaltungsprojekte seitens der wissenschaftlichen Begleitung präsentiert (Herr Käpplinger). Hierbei wurde die Notwendigkeit einer genaueren Verständigung über Methoden der Kompetenzerfassung deutlich. Für den Herbst 2002 ist so auch ein Workshop mit geladenen Experten zu diesem Thema geplant und es wird überlegt, ob der Projektabschlussbericht nicht auch ein Methodenglossar zum Bereich Erfassung informell erworbener Kompetenzen enthalten könnte. Neben arbeitspraktischen Fragen wurden abschließend einige von der wissenschaftlichen Begleitung entwickelte Arbeitsfragen für die weitere Projektentwicklung in den einzelnen Projekten diskutiert und die Diskussionsergebnisse anschließend im Plenum vorgestellt. Leider war nach den vorherigen intensiven und produktiven Diskussionen keine Zeit mehr für eine eingehende Diskussion dieser Ergebnisse im Plenum. Für Anfang Juli ist aber das zweite Arbeitstreffen in Berlin geplant und dann wird sicherlich an diesen Strängen wieder angeknüpft.

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